Gemäss Anordnung der Behörden rechtzeitig eingenommene Kaliumiodid-Tabletten verhindern, dass sich über die Atemluft aufgenommenes radioaktives Jod in der Schilddrüse anreichert. Dadurch wird die Schilddrüsenbelastung durch Radioaktivität wesentlich reduziert.
Zu beachten ist jedoch: Kalimiodid-Tabletten bieten Schutz vor radioaktivem Jod, aber nicht gegen Strahlung, die von aussen auf den Körper und die Atemwege einwirkt. Deshalb wird die Einnahme von Kaliumiodid-Tabletten nur zusammen mit weiteren Schutzmassnahmen angeordnet, wie Aufsuchen von Haus, Keller oder Schutzraum.
Die Nationale Alarmzentrale ordnet die Bereitstellung und Einnahme von Kaliumiodid-Tabletten an, wenn:
- Gefahr droht: Aufforderung zur Bereitstellung der Tabletten;
- Gefahr besteht: Aufforderung zur Einnahme der Tabletten.
Alle Anweisungen an die Bevölkerung erfolgen direkt über Radio.
Die Art der Verteilung der Kaliumiodid-Tabletten berücksichtigt die bei einem Unfall in einem schweizerischen Kernkraftwerk zur Verfügung stehende Zeit für das Bereitstellen der Jodtabletten.
Im Umkreis von 50 km um die schweizerischen Kernkraftwerke werden die Tabletten vorsorglich an die Haushalte, Schulen, Betriebe usw. verteilt. In der übrigen Schweiz müssen die Kaliumiodid-Tabletten innerhalb von 12 Stunden nach Anordnung – nach dem Holprinzip – an die Bevölkerung abgegeben werden.